Glossar

Als magisches Viereck werden die vier wirtschaftspolitischen Hauptziele bezeichnet. Dazu zählen die Stabilität des Preisniveaus, ein hoher Beschäftigungsgrad, außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum. Diese Ziele können nicht alle gleichzeitig umgesetzt werden, zum Teil bestehen nicht nur Wechselwirkungen, sondern sogar Konflikte zwischen den einzelnen Zielen. Soll ein Ziel mit bestimmten wirtschaftspolitischen Maßnahmen erreicht werden, kann sich dies unter Umständen negativ auf ein anderes Ziel auswirken.

Weist ein Produkt nach Abschluss des Kaufvertrages vorher nicht ersichtliche Mängel auf, hat der Käufer das Recht auf Nacherfüllung der Leistung in Form einer Nachbesserung oder einer gleichwertigen Nachlieferung. Gleichzeitig kann er neben der Leistung Schadensersatz fordern, wenn dieser nachweisbar ist. Der Verkäufer hat zwei Versuche zur Nacherfüllung.

Kann der Verkäufer den Forderungen zwei Mal nicht nachkommen, kann der Käufer eine Minderung des Kaufpreises verlangen oder vom Kaufvertrag ganz zurücktreten. Auch hier kann der Käufer Schadensersatz neben bzw. statt der Leistung fordern.

Eine Marke ist der Name oder das Logo eines Unternehmens, welches mit bestimmten Qualitätskriterien oder einem angestrebten Lebensgefühl gleichgesetzt wird. Deshalb greifen viele Konsumenten beim Kauf häufig zu Markenprodukten.

Marketing umfasst alle Unternehmensaktivitäten, die sich am Absatzmarkt orientieren. Ziele des Marketings sind die Befriedigung der Kundenbedürfnisse, die Bekanntmachung des Unternehmens und letztendlich die Absatzförderung. Dazu muss ein Unternehmen den Markt analysieren, Strategien entwickeln und konkrete Maßnahmen festlegen.

Dieser Begriff bezeichnet die Gesamtheit der Instrumente, die für die Marketing-Strategie eines Unternehmens eingesetzt werden. Die Instrumente setzen sich dabei aus den folgenden vier Bereichen zusammen: Produktpolitik (Gestaltung des Produkt- und Dienstleistungsangebots), Preispolitik (Festlegung der Konditionen, zu denen Produkte und Dienstleistungen angeboten werden), Kommunikationspolitik (Werbe- und PR-Maßnahmen) und Vertriebspolitik (Wahl der Vertriebskanäle).

Einen Markt gibt es dort, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Werden am Markt Güter getauscht, bildet sich auf Basis von Angebot und Nachfrage ein bestimmter Preis. Dabei muss es sich nicht unbedingt um ein Produkt handeln – auch der Arbeitsmarkt oder der Kapitalmarkt ist eine Form des Marktes. Damit es einen Markt gibt, muss es mindestens ein Tauschobjekt, einen Anbieter, einen Nachfrager und ein Tauschmittel geben – in der Regel ist dieses Tauschmittel Geld.

Die Marktanalyse ist eine systematisch methodische Untersuchung eines bestimmten Marktes zu einem bestimmten Zeitpunkt auf Basis vorhandener Marktdaten. Diese Daten und Informationen über den Markt werden wiederum von der Marktforschung erhoben. Die Zahlen sollen Informationen über die Entwicklung des Marktes in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft liefern. Bei der Analyse gilt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie z. B. die Kunden, die Wettbewerber, die Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren, die Marktgröße, die Marktanteile des eigenen Unternehmens und die der Wettbewerber, das Marktwachstum und das Marktpotential.

Die Theorie effizienter Märkte ist eine mathematisch-statistische Theorie, die den Kapitalmarkt analysiert. Die (Kapital-)Markteffizienz wird unterteilt in Marktorganisationseffizienz (auch als Verfahrenseffizienz bezeichnet), Informationseffizienz und Allokationseffizienz. Unter Verfahrenseffizienz versteht man, dass alle Leistungen mit den jeweils rationellsten Verfahren und unter Wettbewerb produziert werden. Mit Informationseffizienz ist gemeint, dass alle Informationen, die für Entscheidungen der Marktteilnehmenden relevant sind, sich unverzüglich und vollständig in den Preisen niederschlagen. Die Allokationseffizienz besagt, dass sich die Finanzmittel in die optimale Verwendung leiten lassen. Verfahrens- und Informationseffizienz sind demnach Voraussetzungen für Allokationseffizienz.

Märkte können nach der Anzahl der Anbietenden und Nachfragenden definiert werden. So ergibt sich bei einem Anbietenden und vielen Nachfragenden ein Monopol, bei wenigen Anbietenden und vielen Nachfragenden ein Oligopol und bei vielen Anbietenden und wenigen Nachfragenden ein Oligopson.

Um den Erfolg einer neuen Geschäftsidee oder die erfolgreiche Markteinführung eines Produktes zu sichern, ist im Vorfeld eine eingehende Marktforschung wichtig. Sie hat die Aufgabe, systematisch Informationen und Daten über den Markt (auch Wettbewerbsanalyse) und die Kunden zu gewinnen, auszuwerten, entscheidungsgerecht zusammenzufassen und zu dokumentieren. Sie zeigt dabei den Ist-Zustand (Chancen und Risiken) und stellt Prognosen über zukünftige Entwicklungstendenzen auf.

Innerhalb einer Marktwirtschaft muss Marktkonformität vorliegen, damit die marktwirtschaftlichen Prinzipien nicht beeinträchtigt werden. Staatliches wirtschaftspolitisches Handeln muss sich daher an der Marktkonformität ausrichten. Staatliches Vorgehen gilt dann als marktkonform, wenn es mit der marktwirtschaftlichen Ordnung vereinbar ist und das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage am Markt nicht behindert, sondern begünstigt wird.

Marktleistung bezeichnet ein Produkt oder eine Dienstleistung, die von einem Marktteilnehmer auf einem Markt zum Verkauf angeboten werden. Diese werden an Kundinnen und Kunden abgesetzt. Im Gegensatz dazu werden Eigenleistungen vom Unternehmen selbst verarbeitet oder gebraucht.

Marktversagen liegt vor, wenn der Marktmechanismus aus Angebot und Nachfrage nicht zu den volkswirtschaftlich wünschenswerten Ergebnissen führt und die Produktionsfaktoren nicht so verwendet werden, dass sie den größtmöglichen Ertrag für die Gesamtwirtschaft bringen. In Fällen von Marktversagen bei externen Effekten, öffentlichen Gütern oder Monopolen greift der Staat in das Marktgeschehen ein. Damit sollen volkswirtschaftlich sinnvollere Ergebnisse erreicht oder Nachteile für Verbraucherinnen und Verbraucher verhindert werden.

Als Marktwirtschaft bezeichnet man ein Wirtschaftssystem, in dem die Planung und Koordination des Wirtschaftsprozesses dezentral erfolgt. Anbieter und Nachfrager beeinflussen sich gegenseitig und die Produktionsmittel befinden sich in Privateigentum. Der Staat setzt in der Marktwirtschaft lediglich Rahmenbedingungen und führt Mindestaufgaben aus, indem er beispielsweise öffentliche Güter (z. B. die Infrastruktur) bereitstellt.

Ein US-amerikanischer Psychologe, der eine fünfstufige Bedürfnispyramide zur Beschreibung und Erklärung menschlicher Bedürfnisse und Motivationen entwickelt hat.

Angesichts des Knappheitsproblems gibt es zwei Möglichkeiten, wirtschaftlich zu handeln. Neben dem Minimalprinzip ist das das Maximalprinzip. Auf diese Weise soll mit gegebenen Mitteln ein größtmöglicher Nutzen erreicht werden. Für ein Unternehmen bedeutet das Maximalprinzip, dass mit einer bestimmten betrieblichen Ausstattung an Maschinen, Personal und Rohstoffen eine möglichst große Produktionsmenge erreicht werden soll. Aus Sicht des Verbrauchers bedeutet das Maximalprinzip, dass dieser mit seinem vorhandenen Geld eine möglichst hohe Stückzahl erwerben oder ein Produkt mit einer möglichst hohen Qualität kaufen möchte.

Die Mehrwertsteuer (auch Umsatzsteuer genannt) wird auf beinahe alle Konsumausgaben erhoben und zählt damit zu den wichtigsten Einnahmequellen des Staates. Abhängig von der zu versteuernden Ware bzw. Dienstleistung fällt dabei entweder der allgemeine Steuersatz von 19 % oder der ermäßigte Steuersatz von 7 % an.

Es gibt zwei gängige Formen, in denen Wechselkurse dargestellt werden: die Preisnotierung und die Mengennotierung. Die Mengennotierung gibt an, welche Menge an ausländischer Währung man sich für eine Einheit der inländischen Währung leisten kann, z. B. 1 Euro = 1,10 US-Dollar.

Wirtschaftspolitik im 16.-18. Jahrhundert, während der Zeit des Absolutismus in Europa. Durch massive staatliche Eingriffe wie Schutzzölle und Einfuhrverbote sollte das Staatseinkommen durch die nationale Produktion vergrößert und die Wirtschaftskraft gefördert werden.

Friedman war ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler. Er erhielt den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Leistungen auf dem Gebiet der Analyse des Konsums, der Geschichte und der Theorie des Geldes sowie für seine Demonstration der Komplexität der Stabilitätspolitik. Er setzte sich an die Spitze der Forschenden, die sich gegen den Keynesianismus wandten. In der Folge gingen Politikerinnen und Politiker weltweit davon ab, Fiskal- und Beschäftigungspolitik durch deficit spending zu betreiben.

Der Mindestlohn ist eine gesetzlich festgeschriebene Untergrenze für den Stundenlohn, den Arbeitgebende ihren Angestellten zahlen müssen. Der gesetzliche Mindestlohn wurde 2015 auch in Deutschland eingeführt. Er beläuft sich derzeit auf 8,84 Euro (Stand 2017). Allerdings gibt es Ausnahmen, unter anderem bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen.

Hierbei handelt es sich um ein geldpolitisches Instrument der Europäischen Zentralbank (EZB), bei dem die EZB die Geschäftsbanken zu einer Einlage verpflichtet. Durch die Erhöhung bzw. Senkung dieser Pflichteinlage kann die EZB Einfluss auf die Geldmenge und damit ggf. auf die Inflation nehmen.

Angesichts des Knappheitsproblems gibt es zwei Möglichkeiten, wirtschaftlich zu handeln. Neben dem Maximalprinzip ist das das Minimalprinzip. Auf diese Weise soll ein vorgegebenes Ziel mithilfe möglichst geringer Mittel erreicht werden. Für unternehmerisches Handeln bedeutet das Minimalprinzip beispielsweise, dass der Betrieb eine festgelegte Materialmenge zu möglichst geringen Kosten einkauft. Aus Sicht des Verbrauchers kann das Minimalprinzip bedeuten, dass er beispielsweise eine lange Autostrecke mit möglichst wenig Sprit zurücklegt.

Der Bundeswirtschaftsminister hat die Möglichkeit, Fusionen, die vom Bundeskartellamt untersagt worden sind, im Einzelfall zu erlauben. Die Genehmigung kann mit Bedingungen und Auflagen verbunden werden. Voraussetzungen für eine Ministererlaubnis sind entweder gesamtwirtschaftliche Vorteile oder ein überragendes Interesse der Allgemeinheit. Die Ministererlaubnis darf nur erteilt werden, wenn die mit dem Zusammenschluss verbundene Wettbewerbsbeschränkung die marktwirtschaftliche Ordnung nicht gefährdet.

Dies meint ein durch das Mitbestimmungsrecht gesetzlich verankertes Anrecht, an einem Willensbildungs- und Entscheidungsprozess teilhaben zu können. In Unternehmen wird die darauf aufbauende betriebliche Mitbestimmung oft in Form von Betriebsräten realisiert.

Das mobile Bezahlen (auch „Mobile Payment“ oder „Handy-Zahlung“ genannt) ist ein Zahlungsinstrument, bei dem die Bezahlung über die Verwendung eines Smartphones und einer damit verknüpften Bezahl-App erfolgt. Dabei wird zwischen räumlich naher Bezahlung (z. B. das Auflegen des Smartphones auf ein entsprechendes Lesegerät im Einzelhandel) und räumlich ferner Bezahlung (z. B. das Bezahlen im Onlinehandel) unterschieden. Oftmals erfolgt nach der mobilen Bezahlung eine klassische Überweisung des Geldbetrags vom Konto des Schuldners auf das des Gläubigers. Alternativ kann auch ein Guthaben, welches vorher auf die Bezahl-App geladen wurde, für die Bezahlung genutzt und so der zu zahlende Betrag beglichen werden.

Die Wirtschaftstheorie greift auf Modelle zurück, um komplizierte Zusammenhänge möglichst einfach darzustellen und zu erklären. Dabei wird das Original auf eine abstrakte Ebene gebracht. Der Homo oeconomicus ist ein Klassiker der ökonomischen Modellbildung. Er lässt sich bei seinem wirtschaftlichen Handeln nur vom persönlichen Nutzen und Gewinn leiten. Die modellhaften Bedingungen werden geschaffen, um bestimmte wirtschaftliche Zusammenhänge besser untersuchen zu können, während andere Bedingungen unverändert bleiben.

Der Monetarismus basiert auf den Auffassungen des amerikanischen Wissenschaftlers Milton Friedman. Demzufolge ist die Geldmenge der wichtigste Faktor, um wirtschaftliche Entwicklungen zu lenken. Ziel ist es, größere konjunkturelle Schwankungen zu vermeiden.

Der Monetarismus lehnt staatliche Maßnahmen, um die Konjunktur zu beeinflussen, ab. Er setzt auf die Kräfte des Marktes und darauf, dass die Zentralbank die Geldmenge steuert. Der Monetarismus positioniert sich damit klar gegen die Lehrmeinung von John Maynard Keynes.

Bei einem Monopol handelt es sich um eine Marktform, bei der ein einzelner Anbieter vielen Nachfragern gegenübersteht (= Angebotsmonopol). Infolgedessen besteht in einem Monopol kein Wettbewerb, weshalb der Monopolist die Marktmacht besitzt, den Preis für sein Gut beliebig hoch ansetzen können. In Deutschland sorgt jedoch die Missbrauchsaufsicht dafür, dass der Monopolist diese Marktmacht nicht missbräuchlich ausnutzt.

Voraussetzung für die Entstehung eines Monopols ist die Produktion eines Gutes, für das es kein Substitutionsgut gibt oder wenn ein Produkt durch einen einzelnen Anbieter zu deutlich geringeren Kosten hergestellt werden kann, als es mehrere Anbieter könnten (= natürliches Monopol). Auch, wenn die für die Produktion notwendigen Produktionsfaktoren lediglich in der Hand eines Anbieters sind, entsteht ein Monopol. Darüber hinaus können auch staatliche Lizenzen zu einer Monopolstellung einzelner Unternehmen führen.