Die schwerste Krise des internationalen Finanzsystems seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich 2007 und lässt sich in drei Phasen unterteilen: eine Banken- und Finanzkrise, die sich im Sommer 2007 in den USA im Subprime-Segment entwickelte und sich auch in Europa ausbreitete. In der Folge entstand eine globale Wirtschaftskrise (2008) und eine Staatsschuldenkrise, die mehrere Euro-Länder im Frühjahr 2010 erfasste und den gesamten Euro-Raum in Mitleidenschaft gezogen hat.
Ursache war unter anderem die Vergabe von Immobilienkrediten an einkommensschwache Kundinnen und Kunden in den USA, die Verbriefung dieser Art von Darlehen durch Banken sowie spekulative Geschäfte mit diesen Papieren. Als viele Kreditnehmerinnen und Kreitnehmer die Hypotheken nicht mehr abzahlen konnten, löste dies einen Verfall der Immobilienpreise aus – mit Auswirkungen auch auf andere Teile des Marktes. Die Finanzkrise erreichte im Herbst 2008 einen Höhepunkt, als die große amerikanische Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz anmelden musste. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern erlitten zahlreiche Banken hohe Verluste. Einige wurden durch andere Banken oder staatliche Hilfen gestützt. Konsequenzen waren unter anderem zahlreiche Programme, um das Finanzsystem und die Wirtschaft zu stabilisieren. Außerdem wurden auf internationaler Ebene neue Vorschriften entwickelt, um das Finanz- und Bankensystem zu regulieren.