Sich etwas leisten zu können, Kaufentscheidungen abzuwägen und die rechtlichen Grundlagen zu kennen, den passenden Arbeitgeber finden: Bildungsforscher Klaus Hurrelmann betont das starke Interesse von Schülerinnen und Schülern an Wirtschaft und Finanzen – und die Bereitschaft, sich mit den Themen auch im Unterricht zu befassen. „Vor dem Hintergrund zahlreicher krisenhafter Entwicklungen und weltweiter Umbrüche erleben wir zurzeit, wie junge Menschen ihre Anliegen so deutlich zum Ausdruck bringen wie schon lange nicht mehr“, heißt es in der aktuellen Shell-Jugendstudie, die der Professor für Gesundheitswesen und Bildung der Hertie School of Governance mitverfasst hat. Wie Lehrkräfte wirtschaftliche Zusammenhänge praxisnah in den Schulalltag integrieren – und damit in neue Rollen finden, erklärt Hurrelmann im Interview mit Wirtschaftsjournalistin Miriam Binner.
Plastik bedroht die Weltmeere, Luftverschmutzung und Wetterextreme zerstören ganze Lebensräume: Je deutlicher sich Umweltschäden rund um den Globus zeigen, desto lauter werden die Rufe nach entschiedenen Reaktionen der Politik – wöchentlich zu hören etwa auf „Fridays-for-Future“-Demonstrationen. Naturschützer und Ökonomen diskutieren über die Wirkung von Maßnahmen wie dem von der EU beschlossenen Plastikverbot, das 2021 in Kraft tritt. Beim Vermitteln der Hintergründe unterstützt das aktuelle Material des Monats. Welche ökonomischen Instrumente der Umweltpolitik jüngst in den Fokus gerückt sind, erläutert Wirtschaftsjournalistin Miriam Binner.
Unser Planspiel OEKOWI wird überarbeitet. Die Simulation wird dabei grundsätzlich aktualisiert und kann ab Anfang 2020 über eine moderne Online-Plattform gespielt werden.
Die Soziale Marktwirtschaft stellt eine beständige Gestaltungsaufgabe dar. Die Bürgerinnen und Bürger eines Landes müssen vor diesem Hintergrund in der Lage sein, mündige Urteile zu fällen hinsichtlich der Frage, wie verschiedene Kräfte in dieser Wirtschaftsordnung austariert werden sollen. Häufig geht es hierbei um das Urteil, wie viel man dem ‚freien Spiel des Marktes‘ überlassen möchte und wann man von staatlicher Seite aus eingreifen sollte. Prof. Dr. Franziska Birke zeigt in ihrem Beitrag, welche inhaltlichen und methodischen Herausforderungen beachtet werden müssen, wenn Fragen der Wettbewerbs- und Ordnungspolitik im Unterricht behandelt werden.
Wirtschaft ist als Schulfach in den Bundesländern ganz unterschiedlich vertreten. Auch aktuell kommt es dabei immer wieder zu neuen Fächern und Fächerkombinationen, denn die ökonomische Bildung ist ein Bestandteil der Allgemeinbildung, der immer wichtiger wird: Der Klimawandel, die Digitalisierung oder der demographische Wandel sind beispielsweise aufs Engste mit den wirtschaftlichen Aspekten unseres Lebens verwoben. Es ist also zu begrüßen, dass Wirtschaft an der Schule breit verankert und bereits in der Sekundarstufe I unterrichtet wird. Auch die Joachim Herz Stiftung unterstützt ab sofort Wirtschafts-Lehrkräfte mit Materialien für die Sekundarstufe I, die den bereits bestehenden Materialpool für die Oberstufe ergänzen werden. Der Beitrag des Hildesheimer Wirtschaftsdidaktikers Athanassios Pitsoulis betrachtet die bundesweite Verbreitung des Fachs Wirtschaft in der Sekundarstufe I und beleuchtet aktuelle Trends und Entwicklungen am Beispiel ausgewählter Bundesländer.
Wie das anhaltende Engagement vieler Jugendlicher für die Bewegung „Fridays for Future“ zeigt, sind Schülerinnen und Schüler am Themenfeld „Nachhaltigkeit“ sehr interessiert. Bei Fridays for Future steht der Klimaschutz im Vordergrund, der auch für die Adressierung von Nachhaltigkeit im Wirtschaftsunterricht eine wesentliche Säule darstellt. Der Begriff Nachhaltige Entwicklung wurde verstärkt durch den 1987 veröffentlichten Brundtland-Bericht verbreitet. Im Kern geht es gemäß der sogenannten Brundtland-Definition darum, die gegenwärtigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dabei das Risiko einzugehen, dass zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr erfüllen können. Die Tübinger Wirtschaftswissenschaftlerin und -didaktikerin Taiga Brahm gibt einen Überblick der Anknüpfungspunkte im Unterricht.
Der stetigen Kritik an der deutschen Außenwirtschaftspolitik hat die EU-Kommission im November vergangenen Jahres Nachdruck verliehen: Die Brüsseler Behörde will für 2019 den Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz unter die Lupe nehmen und untersuchen, wie stark das Ungleichgewicht im Handel mit anderen EU-Ländern die wirtschaftliche Stabilität in Europa gefährdet. Der Hintergrund: Trotz zahlreicher Handelskonflikte hat die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr so viel exportiert wie nie zuvor. Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 1,3 Billionen Euro gingen ins Ausland, was einen Außenhandelsüberschuss von 228 Milliarden Euro bedeutet. Was die Unternehmer hierzulande als Stärke im globalen Wettbewerb feiern, ist unter Ökonomen umstritten. Warum die Politik hierzulande entschiedener gegensteuern sollte – und in welchem Maße, erklärt der Berliner Professor für Volkswirtschaftslehre Jan Priewe im Interview mit Wirtschaftsjournalistin Miriam Binner.
Die Wirtschaftslehrerin Christine Skupsch setzt in ihrem Unterricht an einer kooperativen Gesamtschule in Frankfurt am Main häufig digitale Medien ein und hält zu ihren Erfahrungen bundesweit Vorträge. Sie hat das neue Wirtschaftsquiz der Joachim Herz Stiftung erprobt und berichtet über ihre Eindrücke sowie den Einsatz von Gamification-Elementen im Unterricht.
Obwohl in den letzten Jahrzehnten globale Fortschritte im Bereich der Armutsbekämpfung zu verzeichnen sind, wurden die im Jahr 2000 ursprünglich verabschiedeten Entwicklungsziele, die sogenannten „Millennium Development Goals“ (MDGs), bisher nur zum Teil erfüllt – insbesondere in Subsahara-Afrika. In der von der internationalen Gemeinschaft beschlossenen Agenda 2030 wurden neue ambitionierte Ziele für nachhaltige Entwicklung formuliert. Deren Erreichung steht auch aufgrund gewalttätiger Konflikte und des Klimawandels derzeit infrage. Tim Kaiser, Junior-Professor für Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsdidaktik an der Universität Koblenz-Landau, greift das Thema unseres Materials des Monats Mai auf und gibt einen Überblick aktueller Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit.
Sabine Steinbeck ist Lehrerin für Politik und Wirtschaft, Deutsch und Darstellendes Spiel am Gymnasium Gernsheim in Hessen und Autorin unseres Materials des Monats April zum Thema betriebliche Mitbestimmung. In unserem Interview schildert sie, wie sie Erklärfilme im Wirtschafts- und Politikunterricht einsetzt und wo ihrer Meinung nach die Potenziale, aber auch die Grenzen für die mediale Ergänzung des regulären Unterrichts liegen.
Strukturpolitik in der Kritik: Gehört der Soli abgeschafft? Zum Zankapfel der Großen Koalition hat sich der sogenannte Solidaritätszuschlag (Soli) in den vergangenen Monaten entwickelt. Die milliardenschwere Zusatzsteuer sollte nach dem Mauerfall dabei helfen, die Wiedervereinigung Deutschlands zu finanzieren – und zeitnah wieder verschwinden. Doch ein Vierteljahrhundert später ist die Frage nach der Zukunft des Solis noch immer ungeklärt. Dabei steigt der Druck auf die Politik, eine Lösung zu finden. Denn: Ende des Jahres läuft der sogenannte Solidarpakt aus, der die finanzielle Unterstützung der ehemaligen Ost-Bundesländer regelt. Wie geht es danach mit dem Soli weiter? Stoff für Diskussionen über mögliche Szenarien liefert das aktuelle Material des Monats. Den Stand der öffentlichen Debatte erklärt Wirtschaftsjournalistin Miriam Binner.
Die Wirtschaftspolitik soll dafür sorgen, dass Jobs entstehen, Preise stabil bleiben, die Wirtschaft wächst und die Abhängigkeit von anderen Staaten in Grenzen bleibt. Was aber, wenn das grundlegende Konzept, als „Magisches Viereck“ bezeichnet, inzwischen über 50 Jahre alt ist? Braucht es eine Neuauflage? Die Ökonomen Sebastian Dullien und Till van Treeck sind davon überzeugt. Sie forderten bereits 2012, die vier Ziele des Magischen Vierecks an den Zeitgeist anzupassen und dafür das „Stabilitätsgesetz“ von 1967 zu ändern. Beim Vermitteln der Hintergründe unterstützt das aktuelle Material des Monats. Welche Ideen die beiden Ökonomen verfolgen und ob sie mit ihren Vorschlägen auf Gehör stoßen, erläutert Wirtschaftsjournalistin Miriam Binner.
Steuerpolitik – das klingt zunächst wenig aufregend. Was aber, wenn es nicht nur um die Sicherung staatlicher Einnahmen geht? Sondern darum, Wirtschaftskrisen zu verhindern und so auch Menschen vor Arbeitslosigkeit zu schützen? Gelingen soll das mithilfe der Finanztransaktionssteuer, denn sie dämme den als gefährlich erachteten spekulativen Handel ein, sagen Befürworter. Gegner dagegen monieren ungerechte Abgaben für Unternehmen und Privatanleger und warnen vor Alleingängen der Europäischen Union. Das aktuelle Material des Monats unterstützt praxisnah beim Vermitteln dieses Themas. In seinem Artikel erläutert der Wirtschaftsjournalist Thomas Mersch die Argumente für und gegen die Finanztransaktionssteuer vor dem Hintergrund der jüngsten Vorstöße einiger EU-Staaten.